2013-04-01

Wurftheorie die 1.


1. Geradliniger Weg der Rutenspitze

Die Rutenspitze ist der Teil unseres gesamten Wurfapparates, an dem sich alles konzentriert. Wir streben beim Werfen mit der Fliegenrute mit all unseren Bemühungen danach, die Rutenspitze in geeigneter Weise zu bewegen, was Richtung, Beschleunigung, Geschwindigkeit und auch wieder Verzögerung bis hin zum Stillstand der Rutenspitze angeht. Warum ist das so wichtig? Na, weil die Schnur der Rutenspitze folgen muss; auf Gedeih und Verderb.

Um eine gute, enge Schnurschlaufe zu erreichen, sollte die Rutenspitze in einem möglichst geradlinigen Weg geführt werden. Das gilt in gewisser Weise für alle Würfe, selbst wenn die Rutenspitze, wie bei einigen Trickwürfen erforderlich, keinen direkten Weg zwischen zwei Punkten nehmen sollte. Viele sprechen vom "geraden Weg", gemeint ist jedoch geradlinig. Im angelsächsischen Sprachraum wird von SLP (Straight Line Path) gesprochen.

Jede ungewollte vertikale, diagonale oder horizontale Verirrung der Rutenspitze vermindert die Effektivität der Bewegung. Es geht zu viel Energie verloren und die Schnur kann sich nicht ruhig und geradlinig in der Luft entfalten.

Die häufigsten Wurffehler überhaupt rühren von einem Verlassen des geraden Weges her. Die meisten führen am Anfang die Rute in einem zu großen Winkel nach hinten und wieder nach vorne oder auch umgekehrt. Die Rutenspitze beschreibt dadurch einen konvexen Weg, d.h. eine irgendwie kreisförmige Bewegung, die für eine weite oder auch gar keine Schlaufe verantwortlich ist. Die Folgen sind, dass die Schnur keine Fahrt bekommt und viel wichtiger, die Rute kann sich nicht richtig „aufladen“. Der Fachmensch (hiermit sind also Frauen und Männer sowie Kinder gleichermaßen gemeint) spricht hier von "offener Schlaufe" ;-)

Mit "die Rute aufladen" ist die Biegung der Rute beim Wurf gemeint. Je stärker die Biegung, desto mehr Energie wird in die Rute geladen. Physikalisch ist das sicherlich nicht ganz korrekt ausgedrückt, aber dafür einem Nichtphysiker umso einleuchtender.

Umgekehrt führt ein konkaver Weg der Rutenspitze zu so genannten "Tailing Loops" oder "schwänzelnden Schlaufen" Einige Fachmenschen sprechen auch von der "Birne" . Dabei kreuzen sich die Schnurspitze und das Vorfach mit der Fliegenschnur und verfangen sich im ungünstigsten Falle sogar ineinander. Die Folgen sind Knoten oder gar Schnursalat. Ziel sollte es also sein dass die so genannte Unterschnur und Oberschnur, beide verbunden durch die sich entfaltende, ausrollende Schnurlaufe, möglichst parallel zueinander bewegen.


Fazit: Strebe nach Geradlinigkeit der Bewegung und zwar in allen Ebenen, horizontal, diagonal und vertikal.

Fortsetzung folgt...

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